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Neue Kommunikationsformen durch Lock-down: proaktiver PatientInnen-Kontakt

Von 14.04. – 31.05.2020 wurden 1559 PatientInnen-Karteien in Augenschein genommen. Danach wurde entschieden, ob und von wem jemand angerufen wurde. 531 Personen mit chronischen Erkrankungen (53 % weiblich, 47 % männlich) wurden 1x telefonisch kontaktiert. Bei Bedarf und nach Vereinbarung wurden entweder regelmäßige Kontakte (v.a. bei psychischen und/sozialen Problemen), Hausbesuche vom Arzt und/oder DGKP angeboten oder Ordinationsbesuche vereinbart.

Die Ziele der Telefonanrufe bestanden vor allem in der Kontaktaufnahme mit den PatientInnen in der Zeit der Isolation, der Verbesserung der Gesundheitskompetenz (in Bezug auf die Vorerkrankung sowie in Bezug auf Corona-Schutzmaßnahmen) und Anleitung zum Selbstmanagement, Begleitung bei chronischen Erkrankungen & Vermeidung von Kollateralschäden, Reduktion der Morbidität und Covid-19 in der Zielgruppe, Aufspüren von Belastungsfaktoren sowie das Angebot bedarfsgerechter Unterstützung. 

Insbesondere bei der Kontaktaufnahme erwies sich die Verfügbarkeit der Daten durch die PVE als sehr hilfreich. Die Anrufe wurden von fast allen Personen sehr positiv aufgenommen (schön, dass sich jemand kümmert, sich jemand Gedanken über mich macht, Gefühl der Wertschätzung für Patienten)

Großteils waren die angerufenen Personen durch die Medien sehr umfangreich über die Corona – Schutzmaßnahmen aufgeklärt. Viele PatientInnen mit z.B. Diabetes, Hypertonie oder Herzinsuffizienz hätten ihre Kontrolltermine ohne den Anruf in der Corona – Zeit nicht wahrgenommen. Die Information zu den laufenden Dienstleistungen in der PVE war dafür sehr wichtig. Eine wichtige Erfahrung für beiden Seiten (PatientInnen und Profis) war, dass vieles telefonisch oder per Video-Konsultation lösbar ist. Wichtig war die Botschaft: wir sind da, stehen zur Verfügung. Einmal mehr erwies sich dabei die Interdisziplinarität der PVE als großer Vorteil in der Betreuung der PatientInnen.